Satzungsänderungsantrag - Barrierefreie Außenkommunikation (Gendern ohne Sonderzeichen)
Antragstext
Das Gendern soll Texte inklusiver gestalten, so dass sich jeder Mensch, egal welches Geschlecht, angesprochen fühlt. Leider hat das Gendern mit Sonderzeichen dabei die Nebenwirkungen, dass einige Menschen mit Behinderung vom Lesen der Texte ganz ausgeschlossen werden.
Die Partei des Fortschritts bekennt sich zur Chancengleichheit und der Partizipation aller Menschen in der Gesellschaft, egal welche körperliche Verfasstheit diese haben. Ferner solle es laut diesem Bekenntnis die Pflicht eines jeden Menschen und unserer Politik sein, am Abbau von diskriminierenden Strukturen mitzuwirken. Daher sollten unsere Dokumente, Veröffentlichungen, Ausschreibungen etc. so verfasst werden, dass jeder Mensch sie lesen kann, denn das barrierefreie Lesen von Texten ist ein wichtiger Pfeiler der politischen und sonstigen Teilhabe.
Der Bundesparteitag möge daher folgendes beschließen: In Dokumenten, Veröffentlichungen, Ausschreibungen etc., intern wie extern, soll auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet werden. Dies sollte in der Satzung festgehalten werden.
Andere Formen des Genderns sind von diesem Antrag explizit ausgenommen. Über das generelle Für und Wider kann gerne an anderer Stelle entschieden werden. Bis dahin sollte dies jedem frei gestellt sein.
Genauere Begründung:
Leider wird bei dem Thema Gendern und Barrierefreiheit oft ausschließlich an Menschen mit Sehbehinderungen gedacht. In diesem Fall gibt es mittlerweile technologische Fortschritte in der Screenreadertechnik, so dass das Gendern mit Stern oft möglich ist, solange er nur verwendet wird, wenn es nicht anders geht.
Übergangen werden dabei oft andere Behinderungen. Es finden sich beispielsweise einige Fälle im Autismus- und AHDS-Spektrum (Wobei durch das Spektrum nicht jeder von der Problematik betroffen ist), wo das Lesen mit Sonderzeichen gegenderter Texte überhaupt nicht mehr möglich ist. Auch gibt es hiervon betroffene aus dem Bereich Legasthenie und geistige Behinderung.
Oft wird argumentiert, dass für diese Gruppen ja Texte in leichter Sprache seien, nur ist nicht jeder von diesen Gruppen auf Texten in leichter Sprache angewiesen, die hinzukommend noch selten verfügbar sind und mit weniger Informationen ausgestattet sind. Schlimmer wird es noch, wenn Texte plötzlich nicht mehr zugänglich sind, die unabdingbare Informationen enthalten, wie Anweisungen am Flughafen oder Internetseiten von Gesundheitseinrichtungen.
Leider bleibt diese Gruppe in Diskussionen im Netz oft ungehört und wird sogar beleidigt und diskriminiert oder im besten Fall einfach ignoriert. Alles im Zeichen der Inklusion.
Ich würde mir wünschen, dass wir uns an dieser Exklusion von Menschen im Zeichen der Inklusion nicht beteiligen. Sollte sich an anderer Stelle mal für gendergerechte Sprache in Dokumenten, Außenkommunikation etc. entschieden werden, so stehen ausreichend barrierefreie Möglichkeiten zu Verfügung, die niemanden ausschließen.
In diesem Sinne würde ich mich über eure Unterstützung zu diesem Antrag sehr freuen!
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